...Wachs schmelzen.
Ich hatte hier berichtet, dass ich mir einen Sonnenwachsschmelzer gekauft habe. Leider muss ich am Ende feststellen, dass dieses System selbst für meine Hobby-Imkerei zu klein ist. Es ist nur möglich eine Wabe gleichzeitig auszuschmelzen und das auch nur bei allerbestem Wetter, sonst wird es in der Kiste einfach nicht warm genug. Eine wetterfeste Alternative stellt ein Dampfwachsschmelzer dar.
Also habe ich mich an einem Eigenbau versucht und bin mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden, aber der Reihe nach.
Dampfwachsschmelzer funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip. Heißer Wasserdampf wird in einen abgeschlossenen Raum geleitet, in dem sich die Rähmchen befinden, die ausgeschmolzen werden sollen. Wie immer bei Imkerzubehör gibt es preislich und in der Größe fast keine Limits. Zwischen einem Plastikeimer mit kleinem Dampfgenerator und einem mehrere Meter langem "Biest" aus Edelstahl mit Platz für 100 und mehr Rähmchen und eigenem Wasseranschluss ist alles am Markt zu bekommen.
Für mich sollte es aber eine kleine Variante sein, die trotzdem funktional ist und ungefähr Platz für 10 Rähmchen bietet.
Dann mal los!
Was brauchte ich? Eigentlich nicht viel:
Ein lebenmittelsmittelechtes 60Liter-Fass mit Deckel,
einen Dampf-Tapeten-Ablöser,
eine Auffangschale für das Wachs,
einen Akkuschrauber mit 10er Bohrer.
Danach das Ganze etwas erhöht (hier auf einem Deckel aufgestellt) und zum besseren Ablaufen mit einem Rähmchen schräg gestellt. Voilà: Fertig ist der Dampfwachsschmelzer. Oh ne, die Auffangschale habe ich vergessen, damit das gute Wachs sich nicht über den Boden verteilt...
Nach kurzer Aufwärmphase beginnt das Wachs der Waben zu schmelzen, wird flüssig und läuft aus dem Loch im Boden des Fasses. Hierbei ist es sinnvoll zuvor etwas Wasser in die Auffangschale zu gießen, damit das Wachs sich später besser lösen lässt.
Wachs und Trester
Wie man auf den Fotos sehen kann, kommt nicht nur reines Wachs aus dem Schmelzer, sondern auch Teile des Tresters. Das Wachs muss also später noch geklärt werden. Das zeige ich euch dann in einem späteren Beitrag.
Der Großteil des Tresters verbliebt aber im Fass und kann mit den Rähmchen entnommen werden. Es empfiehlt sich dies zu tun, wenn der Inhalt noch warm ist. Denn nach dem Erkalten wird der Trester recht hart und haftet sehr stark an den Rähmchen.
Der Trester besteht im Wesentlichen aus den Überesten des Brutvorganges im Bienenstock, den die schlüpfende Biene in der Zelle zurücklässt. Eine sinnvollere Verwendung, als den Trester zu kompostieren gibt es nicht. Ich habe die Reste in das gerade angelegte Hochbeet gegeben, denn beim Kompostieren sollte man darauf achten, dass dies "bienendicht" geschieht, also von Bienen nicht erreicht werden kann, da die Honigreste im schlechtesten Fall Krankheiten übertragen könnten. Im Hochbeet kam also gleich Erde obendrauf.
Wunderbar:)
AntwortenLöschenEin mega gutes Gerät, toll gebaut! 👍👍
AntwortenLöschenHallo
AntwortenLöschenGut gemacht.. will mir auch so etwas bauen.
Ich denke aber den Dampf von oben einzuführen ist nicht ganz so optimal .. würde eher im unteren drittel reingehen.. oder ?
gruß
Christos
Ich würde behaupten es macht in der Praxis und bei diesen Mengen kaum einen Unterschied, die Tonne füllt sich sehr schnell mit Dampf. Das Schmelzen geht auch sehr schnell. Die Tonne nicht anzubohren hatte rein praktische Gründe, notfalls kann ich es auch nochmal im Garten für etwas anderes nutzen, weil sie heile ist 🙂
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