Donnerstag, 24. September 2015

Bis zur Akazie...

... und noch viel weiter!

Dass das Nahrungsangebot für Bienen in unseren Breiten oft nicht mehr sehr üppig ist, hat mittlerweile ja fast jeder mitbekommen. Denn Bienen sind in den Medien in jüngster Zeit wieder in den Blickpunkt gerückt. Bei uns auf dem Land ist nach der Rapstracht im Frühjahr oft nicht mehr viel los.

Was also tun? Wenn die Tracht nicht zu uns kommt, kommen wir halt zur Tracht! Gemeinsam mit einem anderen Imker haben wir unsere Bienen verladen und uns auf zur Akazienblüte in die Nähe von Magdeburg gemacht.




Damit sich die Reise lohnt, wurden die Bienen nach dem Verblühen der Bäume noch an ein großes Sonnenblumenfeld umgestellt. Leider haben diese nicht "gehonigt", sodass ich euch leider keinen Sonnenblumenhonig anbieten kann. In den Akazien haben die Bienen aber sehr fleißig gesammelt.

Bei dieser Wanderung haben wir gemerkt, dass imkern auch sehr, sehr anstrengend sein kann. :)






Montag, 21. September 2015

Honigabfüllung

Honig, Honig, Honig!

Eigentlich wollte ich ja noch einen Beitrag über das Rühren und Bearbeiten von Honig schreiben, aber man kommt ja vor Urlaub, Familie und Hobbies zu nichts! :)

Daher nun gleich der wahrscheinlich wichtigste Beitrag: Ich habe ersten meinen Honig abgefüllt! Die Ernte des Rapshonig am Bienenvolk und im Schleuderraum könnt ihr hier noch einmal nachlesen, der Beitrag zum Thema "Rühren" folgt dann im nächsten Jahr:

Honigernte Raps

In der Schleuder

Die Konsistenz eines Honigs wird im Wesentlichen durch die unterschiedlichen Verhältnisse der enthaltenen Zuckerarten bestimmt. Rapshonig beispielsweise wird sehr schnell hart wie Beton. Um dies zu vermeiden, habe ich den Honig gerührt. Dadurch erhält der Honig eine cremige Konsistenz, welche sich am ehesten mit der von Nuss-Nougat-Creme vergleichen lässt, 
Der Honig ließ sich gerade noch in die Gläser abfüllen, brauchte aber ziemlich lange, um ins Glas zu kommen.




Ich habe mich für 250g-Gräser entschieden, damit hoffentlich keiner, der ein Glas möchte leer ausgeht.  Die Rapsernte wird sicher trotzdem schon bald vergriffen sein.
Aber es wird noch eine zweite Abfüllung Honig von mir geben, diese hat eine gänzlich andere Konsistenz und auch einen längeren Weg hinter sich. Einen Reisebericht werde ich in Kürze (sic! ;)) veröffentlichen.

Einige haben ja bereits schon Honig von mir erhalten, wer noch nicht zum Zug kam oder Nachschub benötigt, kann sich gerne bei mir melden. Das 250g Glas kostet 3€. 
Pfand nehme ich nicht, freue mich aber, wenn die geleerten Gläser ihren Weg zu mir zurück finden.

Mittwoch, 29. Juli 2015

Im Schleudergang

Den ersten eigenen Honig schleudern

Im letzten Beitrag hatte ich über die Honigernte an den Völker berichtet. Damit ist der Honig aber ja noch lange nicht im Glas! Der nächste Schritte ist das Schleudern.

Da Honigschleudern nicht zu den günstigsten Anschaffungen im Leben eines Imkers gehören, habe ich bei einem anderen Imker meine Waben in Rotation versetzt.


Honigschleudern gibt in den unterschiedlichsten Ausführungen und Preisklassen. Von der Zwei-Waben-Handkurbel-Schleuder, bis zur XX-fach-Radialschleuder ist alles erhältlich. 

Mein Honig kam aus einer Sechs-Waben-Selbstwendeschleuder. 
Die Waben werden in die Aufnahmekörbe gehängt werden. Deckel zu, den Rest erledigt die Maschine "fast von alleine". Jedenfalls übernimmt sie selbstständig das Wechseln der Schleuderrichtung. 
Denn: "Waben rein und volle Pulle in eine Richtung is nicht". Der Druck würde die Waben zerstören. Also erst in eine Richtung "anschleudern", dann wenden, langsam steigern und dann erst "Vollgas".

Aber der Imker hat im Schleuderraum dennoch genug zu tun. Denn die Waben müssen vor dem Schleudern erst entdeckelt werden. Hierbei wird mit einer Entdeckelungsgabel die Wachsschicht, welche die Zellen verschließt entfernt. 

Entdeckelungsgabel vorne im Bild

Vor dem Entdeckeln sieht die Waben im Idealfall so aus

Dann kommt sicherlich der schönste Teil des Imkerns. Der erste eigene Honig fließt aus der Schleuder! Als das Schuften, Schleppen und Schwitzen hat sich gelohnt! :)


Der Honig ist dann aber immer noch nicht abfüllbereit. In der Regel muss er noch gerührt werden, damit er eine cremige Konsistenz erhält und nicht mit Hammer und Meißel aus dem Glas geholt werden muss, da er steinhart geworden ist. Damit dann weiter beim nächsten Mal.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Honigernte - Raps

Raps-Ernte 2015

Ich muss erstmal beichten, dass die Ereignisse dieses Beitrags schon eine gewisse Zeit zurückliegen, aber ich habe es einfach nicht geschafft hier darüber zu schreiben.

Es war endlich soweit: Die erste eigene Ernte! Die Bienen standen ja wie berichtet an einem Rapsfeld, das nicht weit von zu Hause entfernt ist. Beitrag: Ri-Ra-Raps

Die Bedingungen waren für die Honigproduktion dieses Jahr relativ gut: Zu Beginn der Blüte gab es etwas Regen, damit die Planzen auch genügend Wasser zur Nektarproduktion hatten, danach gab es viele Tage gutes "Flugwetter", lediglich der Wind hat die eigentlich perfekten Bedingungen etwas geschmälert.

Drei Honigräume standen nach der Rapsblüte zum Ernten bereit. Ich habe mich auch dieses Mal für die Variante "KehrFix" entschieden. Was ist das schon wieder für ein "Imkersprech"? 
Damit der Honig geerntet werden kann, müssen die Waben in den Honigräumen von Bienen befreit werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Abfegen, Bienenfluchten einlegen...
Die Variante "KehrFix" ist quasi Abfegen in schnell. Statt jede Wabe einzeln mit einem Besen von Bienen zu befreien, kommt eine Kiste zum Einsatz, in an zwei gegenüberliegenden Seiten Besen befestigt sind. Die Waben können zwischen den Besen hin und her gezogen werden. Die Bienen fallen nach unten in die Kiste und können danach wieder ins Volk gegeben werden.

Anschließend werden die Honigräume in den Schleuderraum gebracht und der "gemütliche Teil" kann beginnen. :) Dazu dann mehr im nächsten Beitrag, (der hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt).


Hier die Honigernte im Bild festgehalten:

Die Honigwaben werden aus dem Volk entnommen...

...und anschließend durch den Kehr-Fix gezogen.

Die bienenfreien Waben kommen in eine bereitgestellte Zarge

Die aufgeflogenen Bienen tummeln sich vor den Einfluglöchern



Freitag, 12. Juni 2015

Beuten steichen...

...leicht(er) gemacht

Beuten streichen gehört sicher bei (fast) allen Imkern zu den unbeliebteren Tätigkeiten. Aber auch bei mir stand dieses leidige Thema wieder mal auf dem Plan. 

Um mir die Arbeit beim Streichen etwas leichter zu machen, habe ich die "Streichstation" dieses Mal etwas anders aufgebaut. 


Nein, gemeint ist nicht die "Erfrischung" in der Mitte sondern, dass die Platte auf den Böcken schmaler ist, so dass ich die Zargen daran "aufhängen" konnte. Der Sack Blumenerde diente als Gegengewicht.


Hörte sich jetzt komplizierter an, als es ist... 
Auf diese Weise konnte ich zumindest die Zargen viel einfacher von allen Seiten streichen. Bei Deckel und Böden funktioniert dies natürlich leider nicht.

Gestrichen haben ich wieder mit "Beutenbraun" von der Firma Holtermann.
Die Innenwände werden natürlich nicht gestrichen. Hier sorgen die Bienen mit einer natürlichen Schicht aus Wachs und Propolis für eine (wahrscheinlich viel bessere) Versiegelung.

Ich hoffe, dass die fertigen Beuten für dieses Jahr reichen und ich nicht noch einmal "ran muss".   

Dienstag, 28. April 2015

Schwarmbörse

Hilfe, es schwärmt

Was tun, wenn sich ein Bienenschwarm in meinen Garten "verirrt" hat oder ich anderswo einen Bienenschwarm entdeckt habe?

Dieser Schwarm hat es nicht weit geschafft

Wer nicht einen Imker persönlich kennt, der gerufen werden kann, für den gibt es im Internet eine Plattform, die Finder und Imker zusammenbringt: Die Schwarmbörse.

Imker können sich hier im Vorfeld registrieren, dass sie bereit sind einen Schwarm einzufangen. 
Wer einen Bienenschwarm entdeckt, kann diesen auf der Webseite melden und erhält die Kontaktdaten der Imker im Umfeld. So werden beide Seiten zueinander geführt.

Da ich in Gesprächen immer wieder feststelle, dass viele gar nicht wissen, was es mit dem Schwärmen auf sich hat, will ich an dieser Stelle noch einmal zusammenfassen. (Vereinfachte Darstellung).

Was hat es mit dem Schwärmen auf sich?

Das Schwärmen ist die natürliche Vermehrung der Honigbiene: Die alte Königin zieht mit einem Teil der Bienen des Stocks aus, um sich einen neue Behausung zu suchen. 
Das Restvolk bleibt zunächst ohne Königin zurück, aber hat mit Schwarmzellen rechtzeitig vorgesorgt: Kurz nach dem Ausflug der alten Königin schlüpft eine Thronfolgerin, die nach einiger Zeit mit dem Legen von Eiern beginnen kann.

Anschließend haben wir also 2 Völker: Das Altvolk und der Schwarm in einer neuen Behausung.
Aber leider fehlt es in unserer aufgeräumten Kulturlandschaft gerade an Möglichkeiten für Schwärme ein "Dach über dem Kopf" zu finden.  

Aber, auch wenn diese Suche erfolgreich sein sollte, besteht immer noch das Problem der Varroamilbe: Ohne eine Behandlung durch einen Imker wird das Volk mit ziemlicher Sicherheit nach spätestens einem Jahr eingehen. 

Daher ist es wichtig, dass die ausgeflogenen Schwärme entdeckt und durch das Einfangen wieder in die imkerliche Obhut kommen.

Hier nochmal der Link: Schwarmbörse

Samstag, 25. April 2015

Ri-Ra-Raps

Mein erste Bienen-Wanderung

Heute ging es für meine Bienen spontan an einen neuen Standort. Auf einem Bienenstand eines befreundeten Imkers, an einem Rapsfeld waren noch zwei Plätze frei, sodass ich meine beiden Vollvölker kurzentschlossen dazustellte.

Die Beuten werden dazu mit Spanngurten gesichert, damit sie sicher transportiert werden können. Nach dem Bienenflug werden die Fluglöcher verschlossen. Ich verwende dafür zugeschnittene Schaumstoffstreifen, diese passen perfekt in die Fluglöcher.


Bereit zur Abfahrt!
Die Bienen stehen dort nun direkt an der aktuellen Haupttracht in unserer ländlichen Umgebung, dafür sieht es bei mir im Garten leider ziemlich leer aus.


"Ableger allein zu Haus"
Aber die Bienen stehen nicht weit weg, ich kann sie mit dem Fahrrad besuchen fahren. Nun bleibt zu hoffen, dass das Wetter mitspielt, damit die Bienen fleißig Nektar sammeln und die Honigräume füllen können.



Das Bild, dass die Perspektive der Bienen auf das Rapsfeld zeigt, habe ich leider vergessen... :)
Ich hatte heute schon Sehnsucht, habe die Bienen besucht und habe die Fotos geschossen:





Mittwoch, 22. April 2015

Bienensitter

Vom Babysitter zum Bienensitter

Seit ein paar Tagen hat der Bienenstand im Garten wieder ein wenig Zuwachs erhalten. Ich war am Wochenende bei einem befreundeten Imker und habe geholfen den zukünftigen Schleuderraum zu streichen und herzurichten. 

Danach haben wir noch in ein paar Völker geschaut und festgestellt, dass es bei 2 Völkern schon nötig war Ableger zu bilden. Da an den Ständen des Imkers bereits alle Plätze belegt waren, haben wir beschlossen, dass die jungen Völker bei mir im Garten "geparkt" werden.

Als Lohn für das "Bienensitten" darf eines der "Kinder" dauerhaft bei mir wohnen. :)

Die Waben des Ableger habe ich in einen der neu erworbenen Ablegerkästen umgehängt. Darin bleiben die Bienen, bis das Volk stark genug ist in eine Beute gehängt zu werden.

So schaut es aktuell am Stand aus:




Mittwoch, 15. April 2015

Ausgewintert!

Winterverlust

In den letzten Wochen war nicht viel los an den Bienenstöcken. Entweder waren die Temperaturen zu niedrig oder der Wind blies den Immen zu stark unter die Flügel. Von den beiden Stürmen wollen wir mal gar nicht mehr sprechen! :) 

Daher habe ich mich zusammenreißen müssen die Beuten nicht zu öffnen, und so blieb mir nur ein gelegentlicher Blick durch die Folie und die Beobachtung der Fluglöcher (wenn denn doch an einigen Tagen das Wetter mal stimmte).

Letztes Wochenende war es dann aber endlich wieder soweit: Der Smoker wurde in Gang gesetzt, der Schleier übergezogen und der Stockmeißel gezückt. 

Bei der ersten Durchsicht bestätigte sich leider, was ich bei den bisherigen Beobachtungen schon vermutet hatte. Ein Volk war weisellos, sprich die Königin nicht mehr am Leben. Einige der Arbeiterinnen hatten schon begonnen Eier zu legen.

Über dieses Thema habe ich schon in zwei Beiträgen ausführlich berichtet, sodass ich an dieser Stelle nicht mehr intensiv darauf eingehen werde. Wer will, liest hier noch einmal nach:






Drohnenbrütig in der Theorie
















Drohnenbrütig in der Praxis








Die wenigen, überhaupt noch besetzten Waben, sahen leider so aus:


Den Rest des Volkes habe ich dann abfegen müssen.

Aber die anderen beiden Völker entwickeln sich gut. Eines der Völker hat gleich seinen zweiten Brutraum erhalten, das andere Volk wird am kommenden Wochenende erweitert.

Ich wäre natürlich lieber mit drei Völkern in das Jahr gestartet, aber auch bei der Imkerei kann leider nicht immer alles nach Plan verlaufen...bzw. gerade dort! :)

Am Stand schaut es nun also so aus:

Suchbild: Was hat der Imker vergessen wegzuräumen? :)
Abschließend noch ein Hinweis: Den ersten Stich in 2015 habe ich bereits erhalten. Nachdem sich eine Biene erst in meinen Haaren verfing, hat sie sich nach dem Entkommen direkt auf meinen Handrücken gestürzt und sich dort mit ihrem Stachel verewigt. :)


Dienstag, 31. März 2015

Sturmfest und Erdverwachsen...


... nachdem der Frühling mir und den Bienen zunächst recht früh im Jahr ein paar schöne Tage schenkte, wurde es danach immer unbeständiger und ungemütlicher. Die Bienen flogen nur an wenigen Tagen, oft war es zu kalt und/oder zu windig. 

Die "Höhepunkte des schlechten Wetters" bildeten nun die Sturmtiefs "Mike" und "Niklas", die über uns hinweg zogen. Während im ganzen Land Schäden zu beklagen sind, haben es die Bienen bisher unbeschadet überstanden. Allerdings musste ich die äußeren Blechdeckel zweimal richten. Beim zweiten Mal waren sie sogar gänzlich abgeflogen:



Um bei diesem Wetter nicht mehr unnötigerweise hinaus zu müssen, habe ich für eine sturmfestere Beschwerung der Dächer gesorgt. Bisher hatte ich mich aus "ästhetischen Gründen" immer dagegen entschieden. :)




Ich hoffe, dass die Tiefs bei euch zu keinen größeren Schäden geführt haben! 

PS: Wer mit dem Titel des Beitrags nichts anzufangen weiß, kann hier nachlesen:
Niedersachsenlied

Freitag, 20. März 2015

Bienengarten

Den Bock... Imker zum Gärtner gemacht

Die letzten Tage haben wir das gute Wetter genutzt um den Garten an einigen Ecken etwas umzugestalten. Dabei wurden unter anderem neue Beete angelegt.

Wie es sich für einen Imker gehört, wurden natürlich Gehölze gepflanzt, die bienenfreundlich sind. Hier mal die neu angelegte Fläche in ihrer ganzen "Pracht":







Sieht natürlich noch etwas karg aus, wird aber im fortgeschrittenen Jahr eine schöne Bienenweide bieten. Gepflanzt haben wir verschiedene Weiden, Weigelie, Kolkwitzie. Der große Strauch in der Mitte ist ein Jasmin, der schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und letztes Jahr schon von den Bienen gut besucht wurde.

Damit es zwischen den Ziergehölzen nicht so karg aussieht, hat die ganze Familie noch Blumenzwiebeln gesetzt. Von denen sieht man natürlich wirklich erst später im Jahr etwas. Aber die Verpackungen versprechen einiges:



Geplant ist auch das Beet mit diversen Stauden aufzuhübschen. Hier bin ich für Vorschläge aus meiner Leserschaft sehr offen. :)

Beim Betrachten des Tageswerks auf der neu platzierten Bank (neben den Bienenstöcken), bekam ich gleich Besuch von einigen Hummelköniginnen und dieser Wildbiene:



Über sachdienliche Hinweise um welche Art Wildbiene es sich handelt, bin ich wieder sehr dankbar, denn auf dem Gebiet habe ich noch einigen Nachholbedarf.

Montag, 9. März 2015

Rähmchen auskochen

Echt ätzend?!

Es wird Frühling, da fangen die Imker an die Arbeiten zu erledigen, die sie sich eigentlich für die kälteren Tage im Jahr vorgenommen hatten. :)
Aus diesem Grund trafen sich am Wochenende, bei bestem Wetter mehrere Imker unseres Vereins zum gemeinschaftlichen Rähmchen auskochen.

Rähmchen auskochen? Was ist das schon wieder und vor allem was soll das?
Wir erinnern uns: Rähmchen werden in Zargen gehängt, die gestapelt (mit Boden und Deckel) eine komplette Beute ergeben. 
Die Rähmchen sind also in der vom Imker vorgebenen Struktur die kleinste Einheit. Wer sich genauer mit dem Thema beschäftigen möchte, liest hier nochmal nach: Beuten, Zargen und Rähmchen

Was Rähmchen sind, hätten wir also geklärt. Aber warum sollen diese nun ausgekocht werden? Durch das Auskochen in 3%iger Ätznatronlauge werden äußere Verunreinigungen wie Wachs- und Propolisreste o.ä. entfernt, aber vor allem mögliche Krankheitserreger abgetötet. Somit können die den Völkern entnommenen Rähmchen nach der Reinigung wiederverwendet werden. Defekte Rähmchen werden bei dieser Gelegenheit gleich aussortiert und landen im Feuer, das das Ätznatronbad erhitzt.


Soviel nun zur Theorie. Aber wie läuft das in der Praxis ab? 


 Hier zunächst (ein ganz kleiner Teil) der noch unbehandelten Rähmchen.



Meine ehrenvolle Aufgabe war es die Rähmchen auf diese Gewindestäbe zu stapeln. Ebenfalls auf dem Foto seht ihr den Befestigungsmechanismus, der von oben auf die gestapelten Rähmchen kommt und mit der großen Flügelmutter festgezogen wird.



Jetzt kommt ein extra für das Auskochen entworfener Schwenkkran zum Einsatz. Dieser befördert die gestapelten Rähmchen aus sicherer Entfernung in das Ätznatronbad. Darin dürfen die Rähmchen dann einige Minuten das kochende Bad genießen.



Anschließend geht es per Kran wieder raus und zur nächsten Arbeitsstation.




Hier werden die Rähmchen mit Hochdruck-(Reiniger) abgespült und gesäubert.


Anschließend wurden die Rähmchen natürlich einzeln zum Trocknen aufgehängt. Regelmäßiges Wenden und Umhängen nicht vergessen, damit sie auch schön gleichmäßig trocknen. ;) 
Nein, hier hat sich ein Imker einen kleinen Spaß erlaubt, mit seinem "Rähmchen-Baum".

Die Trocknungsstation hatte eher diese Ausmaße (wieder nur ein Teil der Rähmchen):



Das also zu meiner Beschäftigung am letzten Wochenende. Ich freue mich, dass es bald wieder richtig an den Völkern losgeht und dann die Bienen, statt Rähmchen im Vordergrund stehen. :)

Samstag, 14. Februar 2015

Frühlingsanfang 2015

Raus aus dem Winterschlaf!

Seit diesem Wochenende ist für den Imker und den Bien offiziell Frühling verordnet. Die Temperaturen könnten zwar ruhig noch etwas steigen, aber das Wetter insgesamt war bei blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein schon sehr frühlingshaft.


Ich selber habe das Wetter genutzt meinen Garten etwas auf Vordermann zu bringen und auch die Bienen waren fleißig unterwegs. Bei allen drei Ablegern herrschte zeitweise Stau am Flugloch. Es ist natürlich sehr erfreulich, dass es alle Völker scheinbar aus dem Winter geschafft haben. Beim Ankippen der Beuten habe ich bei einem Volk aber festgestellt, dass das Futter langsam sehr knapp wird. Hier werde ich mir überlegen müssen zu zufüttern, damit die Bienen nicht "auf den letzten Metern" noch verhungert.

Reinigungsflug
Bei den ersten Ausflügen der Bienen im Frühling steht vor allem der sogenannte Reinigungsflug an. Die Bienen können im Winter ihre Kotblase nicht entleeren, da sie die Beute bei den niedrigen Temperaturen nicht verlassen können. Daher wird dies dann kollektiv bei der ersten Frühlingssonne erledigt. Anflugziele beim Reinigungsflug sind gerne große, helle Flächen. Daher die ersten Sonnenstrahlen des Jahres am Besten nicht nutzen die weißen Bettlaken draußen zu trocknen. Sie könnten anschließend etwas gesprenkelt aussehen...

Leider war ich mit dem Schießen der Fotos etwas spät dran, sodass die Krokusse ihre Köpfe schon wieder geschlossen hatten, aber man kann trotzdem erkennen, dass die Bienen nur im Sturzflug aus der Beute stürzen müssen, um Pollen zu sammeln.


Für mich stehen in der nächsten Zeit Arbeiten, wie das Streichen der neuen Beuten an, aber das macht im Freien natürlich mehr Spaß als im dunklem Keller. (Es ist übrigens nicht etwa eine Ausrede, weshalb ich noch nicht längst fertig bin :))

Langsam bin ich aber wirklich froh, dass die Bienensaison langsam aber stetig wieder Fahrt aufnimmt. Dies gilt dann natürlich hoffentlich auch für diesen Blog! :)

Dienstag, 13. Januar 2015

Kleinere Anpassungen...

 ...bei Honigbienenblog.de

Den besonders aufmerksamen Lesern dieser Postille ist sicher schon aufgefallen, dass sich einige Kleinigkeiten auf der Seite verändert haben. Die Änderungen habe ich hier kurz für euch zusammengefasst:


  • Ihr könnt jetzt rechts unter: "Was bisher geschah" leichter alte Beiträge finden, da eine "Hierachie" eingeführt wurde.
  • Außerdem findet ihr dort ein Suchfeld, mit dem ihr den Blog durchsuchen könnt und so leichter zu älteren Themen gelangt.
  • Ich habe von Beginn an alle Beiträge "gelabelt" - also Stichworten zugeordnet. Diese könnt ihr jeweils unter den Beträgen finden. Durch Anklicken eines Stichwortes gelangt ihr schnell auf eine Übersicht weiterer Beiträge zum Thema. Dabei gilt natürlich: Je allgemeiner das Suchwort, desto mehr Beiträge werdet ihr finden. Das Stichwort "Bienen" wird sicher mehr Beiträge zu Tage fördern, als z.B. "Smoker". Wer es ganz genau wissen will, findet am Ende der Seite eine Übersicht aller Stichwörter und in Klammern die Anzahl der zugeordneten Beiträge.
  • Wer jetzt sofort fleißig nach unten gescrollt hat, wird gleich die nächste Änderung gefunden haben: Am Ende jeder Seite werden die bei euch beliebtesten Beiträge angezeigt. Dies hilft euch beim Stöbern und (Neu-)Entdecken von Posts.

Wer nichts verpassen will hat weiterhin die Möglichkeit dem Blog per e-Mail zu folgen. Das entsprechende Eingabefeld findet ihr auch rechts am Rand.
Oder ihr folgt dem Blog bei Facebook. Dort habe ich eine eigene Seite eingerichtet, auf der ich links zu neuen Beiträgen poste. Ihr findet mich unter: Honigbienenblog.de bei Facebook.

Bildnachweis: Hoppenheidt Fotografie

Samstag, 10. Januar 2015

Norddeutsche Großimkertage...

...mit Imkerlatein und etwas Größenwahn?

Heute war ich in Soltau unterwegs. Dort fanden die "Norddeutschen Großimkertage" statt. Großimkertage? Ist der Neuimker etwas größenwahnsinnig geworden? Nein, die Veranstaltung steht allen Interessierten offen, wobei unser Hauptaugenmerk auf der angeschlossenen Imkerbedarfsmesse und den dort ausgestellten Honigschleudern lag. Ein mitgereister Jungimker plant nämlich die Anschaffung einer eigenen Schleuder für die nächste Honigernte, da war hier natürlich eine besondere Gelegenheit verschiedene Modelle in Augenschein zu nehmen und direkt zu vergleichen.




Waren wir mit diesem Anliegen erfolgreich? Naja, wir sind etwas schlauer was die Gerätschaften und deren Ausstattungen betrifft, insbesondere deren Preis, aber eine abschließende Entscheidung konnten wir noch nicht treffen.
Wir wurden aber wieder Zeuge, dass folgender Spruch auf jeden Fall zutrifft: "5 Imker, mindestens 7 Meinungen":
"Wichtig ist auf jeden Fall, dass...!"   -   "Quatsch! Auf jeden Fall brauchst Du....!"  -  "Ich würde ja lieber auf ... zurückgreifen!"   -  "Die besten Ergebnisse erzielt man mit..."  :)
Da ist es gut, dass die Veranstaltung auch am Sonntag noch stattfindet und die Schleuderauswahl vielleicht morgen vom Jungimker abschließend getroffen werden kann, weniger Imkerlatein wird man aber auch dann sicher nicht zu hören bekommen. :)




Bei den mitgereisten Imkern, die bereits größere Völkerzahlen bewirtschaften, lag das besondere Augenmerk auf einer automatischen "Honigernte-Maschine". Dabei wird das Entdeckeln und Schleudern der Honigräume fast vollautomatisch übernommen. Das war natürlich sehr interessant, aber würde ich jetzt über die Anschaffung eines solchen Gerätes nachdenken, müsste ich mir sicherlich wirklich Größenwahn vorwerfen lassen. Vom Preis, und, dass ich vor der Anschaffung ein neues Haus bauen müsste mal ganz abgesehen. :)


Schlecht zu erkennen, aber die Ausmaße waren wirklich enorm


Die Maschine nimmt Rähmchen gleich zargenweise auf!

Insgesamt war es ein wirklich interessanter und informativer Tag. Ich kann daher auch anderen Neulingen (und natürlich erfahrenen Imkern) nur empfehlen sich vom Begriff "Großimker" nicht abschrecken zu lassen und bei einer solchen Veranstaltung vorbeizuschauen. Viele der einschlägigen Händler waren mit ihren Waren vertreten, egal ob Beutensysteme, Schleudern, Wachsschmelzer oder sonstiges Imkerzubehör man konnte sich an Ort und Stelle ein Bild unterschiedlicher Hersteller machen. Dies sicher auch gerade für Einsteiger ideal!

Vielleicht sehen wir uns ja dann im nächsten Jahr vor Ort - zu Imkerlatein und ein bisschen Größenwahn. :)