Sonntag, 28. Dezember 2014

Süßes! Sonst gibt's....

...Oxalsäure!

Worauf haben Imker in den letzten Wochen am häufigsten geschaut?




Das Thermometer! Denn bevor sich die Bienen (bzw. die Imker) endgültig in den Winterschlaf verabschieden, stand noch die letzte Behandlung gegen die Varroamilbe an: Die Träufelung von Oxalsäure. Dafür ist aber eine niedrige Temperatur erforderlich. Warum? Da die Bienen beim ersten Frost aus der Brut gehen, also die Königin keine Eier mehr legt und die vorhandene Brut nicht mehr gepflegt wird. Die Brutfreiheit der Völker ist deshalb wichtig, da die Milben sich in den Brutzellen vermehren. Ist die Brut verdeckelt, kann die Oxalsäure nicht richtig wirken. Weiterhin ziehen sich die Bienen bei niedrigeren Temperaturen eng in der Wintertrauben zusammen, dadurch kann die Benetzung der Bienen effizienter durchgeführt werden, da die Bienen die Säure untereinander durch Körperkontakt weitergeben. Sind die Bienen weit im Stock verteilt, ist dies natürlich nicht gegeben.

Bevor ich nun auf die Durchführung der Behandlung etwas genauer eingehe, nochmal der Hinweis:


Ich bin Anfänger, verlasst euch nicht auf meine Ausführungen, insbesondere bei der Anwendung von Säuren und Medikamenten! Lest die Packungsbeilage, holt euch evtl. Rat von erfahrenen Imkern, zieht geeignete Schutzkleidung an! Die Anwendungsschritte können bei Eurem Präparat evtl. abweichen.
Insbesondere habe ich auf meinem Blog nicht das gesamte Varroa-Behandlungskonzept dargestellt, da ich für einen Bericht über die Ameisensäure keine Zeit hatte, also verlasst euch dort auch nicht auf meine Ausführungen! Hinweise zu Fachbüchern findet ihr oben unter dem Reiter "Literatur".

So nun aber zur Anwendung der Oxalsäure. Was braucht man?



Säurefeste Handschuhe, eine Spritze mit Skala und Schlauch und natürlich die Säure selbst.



Die Säure besteht aus zwei Komponenten: Einer flüssigen Lösung und Saccharose-Pulver. Beides wird direkt vor der Anwendung vermischt, wodurch die gebrauchsfertige Mischung entsteht.



Anschließend wird die Oxalsäure in die Spritze aufgezogen. Für die Dosierung unbedingt die Packungsbeilage beachten!



Anschließend ging es an die Bienen. Die erste Hürde war dieses Mal das Öffnen der Beuten. Der Frost hatte die Deckel verschlossen. Da wir keinen Stockmeisel am Mann hatten, musste improvisiert werden! :)



Dann konnte es los gehen. Die Säure wird mit Hilfe des Schlauchs der Spritze langsam zwischen die Rähmchen geträufelt. Die untergeschobene Windel half bei den tiefsitzenden Völker die Bienentraube genauer zu lokalisieren.



Das Öffnen und Beträufeln der Bienen sollte zügig erfolgen, damit die Tiere in ihrer Wintertraube möglichst wenig gestört werden.



Damit sind die Arbeiten an den Völkern für diese Saison abgeschlossen. Jetzt kann nur noch gehofft werden, dass die Völker gut durch den Winter kommen! Im Frühjahr werden wir zeitig auf eine ausreichende Versorgung mit Futter prüfen, da der Winter dieses Jahr etwas auf sich warten ließ und zu befürchten ist, dass die Bienen schon einiges an Futter verbraucht haben. 
Bis dahin werde ich die Ausstattung für das kommende Jahr bestellen, damit ich nicht wieder in der "Hauptsaison" bestelle und deshalb hoffen muss, dass alles rechtzeitig eintrifft. Die neuen Beuten wollen ja auch noch gestrichen werden; auch so eine Winterarbeit des Imkers. :)

Dienstag, 23. Dezember 2014

Mit Speck fängt man Mäuse...

...und mit Mäusespeck Bienen?

Da meine Artikel gerne nur halb gelesen werden, möchte ich in diesem Fall darauf hinweisen, dass ich mich am Ende des Artikel ausführlich mit den Vor- und Nachteilen beschäftige! Ich weiß, dass dieses Verfahren nicht bei allen Imkern auf positive Resonanz gestoßen ist. 

Hier im Nachgang ein Bericht über die letzte Fütterung mit kleinem Experiment. Ich habe es leider nicht geschafft diesen eher zu veröffentlichen. Daher: Keine Angst, die Bienen sind natürlich schon vor langer Zeit gefüttert worden! :)

Ich hatte schon über die Fütterung der Bienen für den Winter geschrieben. Dafür habe ich mir Futtereimer gekauft, welche "verkehrt herum" auf die Waben gestellt werden und die Bienen das Futter durch eine perforierte Metallplatte abnehmen können. Dabei floß beim ersten Mal leider einiges an Futter durch die Wabengassen.

Daher habe ich mich bei der letzten Einfütterung für dieses Jahr mal für ein anderes Verfahren entschieden. Beschrieben wurde dieses von Pia Aumeier im Deutschen Bienenjournal.

Das Futter wird in einen Eimer gefüllt, der ohne Deckel in eine Leerzarge auf die Waben gestellt wird. Allerdings würden die Bienen, beim Versuch das Futter aufzunehmen, ertrinken. Daher werden "Schwimmhilfen" auf/in das Futter gegeben. Mögliche Materialien sind: Stroh, Korken und Ähnliches.
  Ich verwendete dieses Mal allerdings Marshmallows, bzw. Mäusespeck. Dieser schwimmt auf dem Futter und da er quasi nur aus Zucker besteht, könnte er von den Bienen auch gefressen werden. 
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Bienen diese Form der Schwimmhilfen nicht verkitten, also mit Wachs und Propolis am Rand des Behältnisses verkleben. Dies war für mich der ausschlaggebende Punkt das Verfahren zumindest einmal zu testen. Beim Füttern der Ableger hatte ich nämlich genau dieses Problem: Die Bienen hatten die Korken fein säuberlich oben am Gefäß befestigt, das Futter sich weiter abgesenkt und obenauf schwammen lauter tote Bienen.


Ein weiterer Kritikpunkt ist die Zusammensetzung der Produkte. Hauptbestandteil ist sicherlich Zucker. Daneben aber Aroma, Stabilisatoren und evtl. Farbstoffe. Dies gehört natürlich eigentlich nicht ins Bienenfutter. 
Ich habe hier abgewogen und mich dafür entschieden das Verfahren zumindest zu testen. Dauerhaft werde ich mit dieser Methode nicht arbeiten.
Ein weiterer negativer Punkt ist der Preis. Ich habe eine Packung im "Discounter-Sonderwochen-Angebot" gekauft und ,99 € bezahlt. Die Menge reichte für die Fütterung von 2 Völkern. 



Hat das Verfahren wenigsten funktioniert? Ja, aber leider sind die Bilder auf Grund der Dunkelheit nichts geworden, die Bienen haben das Futter restlos aufgenommen und den Mäusespeck "angenagt" aber nicht vollständig aufgenommen. Verkittet wurde nichts, die weißen Zuckerbälle lagen auf dem Boden des Eimers.
 
Abschließend nocheinmal die Vor- und Nachteile dieses Verfahrens:

Pro
- kein Verkitten der Schwimmhilfe
- evtl. schneller/leichter verfügbar als bspw. Korken
- leicht im "Handling"

Contra
- Zusätze, die nicht unbedingt ins Futter gehören
- nur einmalig verwendbar,
- daher reativ teuer