Montag, 9. März 2015

Rähmchen auskochen

Echt ätzend?!

Es wird Frühling, da fangen die Imker an die Arbeiten zu erledigen, die sie sich eigentlich für die kälteren Tage im Jahr vorgenommen hatten. :)
Aus diesem Grund trafen sich am Wochenende, bei bestem Wetter mehrere Imker unseres Vereins zum gemeinschaftlichen Rähmchen auskochen.

Rähmchen auskochen? Was ist das schon wieder und vor allem was soll das?
Wir erinnern uns: Rähmchen werden in Zargen gehängt, die gestapelt (mit Boden und Deckel) eine komplette Beute ergeben. 
Die Rähmchen sind also in der vom Imker vorgebenen Struktur die kleinste Einheit. Wer sich genauer mit dem Thema beschäftigen möchte, liest hier nochmal nach: Beuten, Zargen und Rähmchen

Was Rähmchen sind, hätten wir also geklärt. Aber warum sollen diese nun ausgekocht werden? Durch das Auskochen in 3%iger Ätznatronlauge werden äußere Verunreinigungen wie Wachs- und Propolisreste o.ä. entfernt, aber vor allem mögliche Krankheitserreger abgetötet. Somit können die den Völkern entnommenen Rähmchen nach der Reinigung wiederverwendet werden. Defekte Rähmchen werden bei dieser Gelegenheit gleich aussortiert und landen im Feuer, das das Ätznatronbad erhitzt.


Soviel nun zur Theorie. Aber wie läuft das in der Praxis ab? 


 Hier zunächst (ein ganz kleiner Teil) der noch unbehandelten Rähmchen.



Meine ehrenvolle Aufgabe war es die Rähmchen auf diese Gewindestäbe zu stapeln. Ebenfalls auf dem Foto seht ihr den Befestigungsmechanismus, der von oben auf die gestapelten Rähmchen kommt und mit der großen Flügelmutter festgezogen wird.



Jetzt kommt ein extra für das Auskochen entworfener Schwenkkran zum Einsatz. Dieser befördert die gestapelten Rähmchen aus sicherer Entfernung in das Ätznatronbad. Darin dürfen die Rähmchen dann einige Minuten das kochende Bad genießen.



Anschließend geht es per Kran wieder raus und zur nächsten Arbeitsstation.




Hier werden die Rähmchen mit Hochdruck-(Reiniger) abgespült und gesäubert.


Anschließend wurden die Rähmchen natürlich einzeln zum Trocknen aufgehängt. Regelmäßiges Wenden und Umhängen nicht vergessen, damit sie auch schön gleichmäßig trocknen. ;) 
Nein, hier hat sich ein Imker einen kleinen Spaß erlaubt, mit seinem "Rähmchen-Baum".

Die Trocknungsstation hatte eher diese Ausmaße (wieder nur ein Teil der Rähmchen):



Das also zu meiner Beschäftigung am letzten Wochenende. Ich freue mich, dass es bald wieder richtig an den Völkern losgeht und dann die Bienen, statt Rähmchen im Vordergrund stehen. :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen